Die Geschichte von unserem Wappen


 

   

Als im Jahre 1959 der erste Sippentag in Mülheim-Ruhr stattfand, war den 48 Anwesenden weder über das bestehen eines Dorfes Wolfgarten, noch von dem Vorhandensein eines Wappens bekannt.

Erst der übernächste Sippentag brachte uns die Verbindung zu den hochbetagten Brüdern Jacob, Peter und Heinrich Wolfgarten.

 

Diese Brüder begeisterte Anhänger der Sippe Wolfgarten, hatten viel Material aus alter Zeit gesammelt. Eine besonders glückliche Hand hatte wohl Jacob.  Aus einer Aufzeichnung, die er mit dem Datum 5.6.1962  versah, der Sippe zur Verfügung stellte, ist zu berichten:

Im Jahre 1922/23 lernte er einen ehemaligen Major der alten deutschen Armee kennen, der ein Sammler von Wappen war. In dessen Sammlung befand ich auch ein sog. Wappen „ Wolfgarten ( Danzig) „ . Jakob kam sogar in den Besitz einiger farbiger Wappenbildchen, Format etwa 31/2x4  1/2 cm, wovon auch eines dem Sippenarschiv zur Verfügung gestellt wurde. Diese Bildchen waren dann die Grundlage von Wappenvergrößerungen, die nicht immer als gelungen angesehen werden konnten.

Jacob wusste weiter zu berichten, dass ein Reg.-und Schulrat Wolffgarten, geb. etwa 1840-50 in Wißkirchen, sich viel mit Ahnenforschungen befasst hatte. Vor dem Jahre 1890 wäre er nach Danzig versetzt worden. In dieser Zeit, also vor 1890, müßte von ihm das Wappen beschafft worden sein. Später wäre er zur Regierung nach Düsseldorf versetzt  worden. Neben der Angabe, dass der Wappengründer ein Vetter seines Vaters  Christ.-Josef Wolfgarten geb. 1847  gewesen sei, konnte er auch die nachfolgende Wappenbeschreibung zur Verfügung stellen.

   

Wappenbeschreibung

Zu der Wappensammlung in Buntdruck

 

Serige  IV, Blatt  1-40 oder bürgerliche etc:  Wappen  1-1000

 

Ger. Vogt, Verlag und Kunstdruckerei, Papiermühle Sachsen-Altenburg Blatt 23      Nr. 552  Wappen Wolfgarten ( Danzig ) geviert

1 und 4 in Gold ein über einen roten Zaun nach einwärts springender schwarzer Wolf

2 und 3 in blau ein grüner Busch hinter rotem Zaun. Helm g. golden wachs, schwarzer Wolf, Decken, ( Helmdecken ) schwarz, golden und blau silbern

 

Der Verlag hat nicht lange bestanden; eine Nachfrage meinerseits kam mit dem Vermerk zurück: Firma unbekannt!

 

Auch über die Gründe, warum das Wappen im Schild zwei gegenüber springende Wölfe zeigte, erzählte Jacob gelegentlich eines Besuches im Jahre 1962, dass        “vor langer Zeit“ ein Sippenzweig dem kath. Glauben entsagte und Unfrieden in der Sippe entstand. Dieser Zweig ist aber später ausgestorben.

  

Was war nun Wahrheit, was war wohl Sage geworden?

Da tauchte beim Sippentag 1964 ein Mann auf, 83 Jahre alt, stellte sich als Reg.-Rat a.D. Dr. Otto Wolffgarten aus Düsseldorf vor. Befragt, warum er in seinem Namen ein doppeltes „f“  führe, meinte er, dass dies eine Marotte seines Vaters gewesen sei, der die Schreibweise seiner Vorfahren wieder angenommen hätte.

Otto war von der Sippe so begeistert, dass er sich der heutigen Schreibweise anpassen wollte .Als Otto 1965 starb, er war unverheiratet starb auch seine Manneslinie aus. Seine langjährige Betreuerin Maria Bach,  überließ  der Sippe  einige Urkunden, darunter auch sämtliche Zeugnisse seines Vaters, Hilarius Wolffgarten.

Dieser spätere Königl. Geheimrat Dr. Hilar Wolffgarten war niemand  anders als der gesuchte Gründer des Wappens “ Wolfgarten ( Danzig ) “

 

Auch die Gestaltung des Wappens, bestätigte sich. Heute wissen wir,  dank der hervorragenden Forschungsarbeit unseres einzigen Ehrenmitgliedes Wilhelm Günther, dass ein Wilhelm Wolfgarten geb. 1640  in Gemünd, ein Lutheraner war. Dieser Stamm erlosch 1709 in der Manneslinie.

 

Hilarius Wolffgarten , der sich später Hilar nannte, wurde 136 Jahre nach dem letzten

Lutheraner geboren. Von seinem Vater aus waren sicher die damaligen verhärteten Verhältnisse in der Sippe noch recht lebendig. So ist es zu verstehen dass Hilarius den man in seinem Nachruf   “ treuer Diener seines Gottes “  nannte, die gegeneinander springenden und sich bekämpfenden Wölfe wählte.

  

Damit hatten sich Überlieferungen, die für über einen Zeitraum von 300 Jahren berichten, zu Geschehnissen gestaltet.

 

Im Herbst 1969 tagte der Sippenrat in Gemünd.

Hierbei wurden von Dr. Willy Wolfgarten aus Kevelaer  Bedenken gegen die Gestaltung des Wappens vorgebracht. Kurz entschlossen  wurde das Wappen dem Kölner Heradiker Steimel zur Überprüfung übergeben, der arge  Stilfehler feststellte, die bereinigt werden mußten. Entsprechend der Epoche 1470 entstand dann ein rein gotisches Wappen. Aber alle Elemente des bisherigen Wappens wurden beibehalten, so dass aus dem einstigen schon historischen  Familienwappen unser Sippenwappen entstand.

 

Das jetzige  Sippenwappen wird bei dem Heraldik-Verlag Steimel in Köln im Wappenlexikon  Bd. 6“ Ausgabe 1970, mit einer entsprechenden Entstehungsgeschichte  erschienen und damit auch rechtlichen Schutz genießen.

 

120 Staats-und Universitätsbüchereien werden außerdem vom Verlag beliefert, so dass nach menschlichem Ermessen unser Wappen der Nachwelt  erhalten bleiben dürfte.

 

Die Geschichte unseres Wappens  wurde recherchiert und aufgeschrieben von: 

 

Hubert Wolfgarten

 

Menden/ Sauerland im Mai des Jahres 1970